Seit den frühen 80er Jahren des 20. Jahrhunderts sind die Bilder meines Zyklus „Ein paar Paare“
zu grotesken Abbildungen der unterschiedlichen, bizarren Szenen zwischenmenschlicher Beziehungen geworden.
Die Bilder zeigen sie als skurrile Rituale, in denen Begehren, Leidenschaft, Sehnsucht, Kampf, Wut, Hass,
Hoffnung und Eifersucht in täglichen Interaktionen wie Gespräch, Umarmung, Tanz, Streit, Liebkosung oder Kuss verschmelzen.
Sie stecken voller Widersprüche, die sowohl die zärtlichen Berührungen als auch die brutalen Seelenverletzungen
in einem Netz von Farben und Formen einfangen. Animalisch. Verletzend. Zerbrechlich. Ohne jegliche Liebesromantik.
Und trotzdem nicht ohne eigenartige Lyrik.
Oft zeige ich Menschen auf der Suche nach Glück oder Liebe.
Sie suchen nicht mehr nach dem Sinn des Lebens, sondern versuchen ihren Platz im Leben zu finden.
Die starke formale Reduzierung, oft an der Grenze zum Abstrakten, sowie die vielseitige farbige Nuancierung bei allen möglichen Farbvariationen schaffen einen Ausgleich zu dem leicht morbiden Charakter, den die Bilder dieses Zyklus ausstrahlen.
Manchmal ausschweifend, manchmal sparsam, fast asketisch, manchmal aggressiv sind sie Ausdruck eines paradoxen Schwebezustands zwischen Lebensbejahung und ausgeprägtem Skeptizismus.
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„Was braucht man mehr? Weniger!“- 
diesem Aphorismus folge ich mein Leben lang.

Für meine Plakate galt das schon seit meinem Studium an der Kattowitzer Graphik-Filiale 
der Kunstakademie in Krakau. Schon in den ersten Stunden des Studienfachbereiches „Plakatkunst“
lehrten mich meine hervorragenden Professoren, M. Klis´, T. Jura, Z. Pieczykolan und A. Romaniuk,
dass weniger mehr ist.
Die strenge Reduzierung der Gedanken auf das ausdrucksstarke Minimum ist bis heute eine große Herausforderung 
für einen in oppulenten, grenzenlosen Formen und Farben denkenden Maler,
zu dem ich im Laufe der Jahre geworden bin. 
Und trotzdem erfüllt mich die Gestaltung der Plakate immer wieder mit großer Freude. 
Auch wenn die Liste meiner Auftragsarbeiten nur einige wenige fremde Auftraggeber
in mehreren Jahrzehnten aufweist.  
Daran schuld war hauptsächlich meine Kompromisslosigkeit, die es mir nicht ermöglichte,
sich an die Vorstellungen der Auftraggeber anzupassen.
Mit solcher Einstellung kann man natürlich den Beruf des Plakatgestalters nicht ausüben.
Manchmal frage ich mich, was der große Filmregisseur Federico Fellini sagen würde,
wenn er meine, mit Auszeichnung geehrten Plakate zu seinen Filmen, sähe. 

Eugen Bednarek
 

Wellpappe (in der Schweiz auch Wellkarton) ist ein überwiegend in der Verpackungsindustrie verwendetes Zellstoffprodukt, das leicht und bezogen auf sein Gewicht relativ stabil ist.
Wellpappe ist eines der am weitesten verbreiteten Verpackungsmaterialien.
Sie wird vor allem für Transportverpackungen eingesetzt.
Die Herstellung von Wellpappe ist ein komplexes industrielles Verfahren; der wichtigste Rohstoff dafür ist Papier.
Wellpappe entsteht durch das Zusammenkleben von mindestens einer glatten und einer gewellten Papierbahn (einseitig beklebte oder einseitige Wellpappe).
Es werden bis zu neun Papierbahnen eingesetzt, um Wellpappe herzustellen (mehrwellige Wellpappe).
Die Welle ist ihr entscheidendes Charakteristikum: Leichtes Papier erhält eine außerordentliche Festigkeit,
wenn es gewellt bzw. geriffelt und mit glatten Papierbahnen Hohlvolumen bildend verklebt wird.
So entsteht durch eine Art Leichtbaukonstruktion aus Papier ein stabiles Verpackungsmittel.
Je nach Anforderungen und Einsatzgebiet werden viele verschiedene Arten von Wellpappe und Wellpappenverpackungen hergestellt.
Die Bezeichnung „Pappe“ kommt daher, weil man früher für das Zusammenkleben den Ausdruck „pappen“ benutzte.

Auch im sozialistischen Polen der 80er Jahren, wo mein künstlerischer Weg anfing,
war Wellpappe (Papa genannt) als Verpackungsmaterial und später als Altpapiergut sehr verbreitet.
Da Papier als Ware, sowohl als hochwertiges Zeichnungspapier für Künstler als auch als Toilettenpapier
für alle Bürger sehr schwer zu bekommen war, nutzte ich die allgemein zugängliche Pappe mit Vorliebe für meine künstlerischen Experimente.

Alles hat mich an diesem Stoff fasziniert: seine helle graubraune Farbe, die oft vorhandenen typografischen Elemente,
seine so inspirierende gerippte Form unter der Oberfläche sowie seine Robustheit.
Besonders die bei den ausrangierten Stücken vorhandenen Abnutzungsspuren beflügelten meine kreative Fantasie
und „lotsten“ meine Experimente erfolgreich Richtung aussergewöhnliche Endkunstwerke.
Ganz nach den Regeln der von mir benutzten Technik: „der Lyrik des verachteten Fleckes“
(s. das Buch RÜCKKEHR IN DIE ZUKUNFT, Künstlerisches Schaffen von Eugen Bednarek).

Dem Material Wellpappe bin ich bis heute treu geblieben.
Und das, obwohl ich mir bewusst bin, dass Papier im Vergleich zu Stein ein sehr vergängliches Material ist,
das nicht oder kaum die Jahrhunderte überdauert.

Ausstellung
in der Großen Galerie des Projektes ZKE auf der Zeche Königin Elisabeth
Schacht Emil, Elisabethstr. 31
45139 Essen-Frillendorf

Vom 24.Januar 2022 bis zum 18. März 2022

Öffnungszeiten: Mo.- Fr.: 16 - 19 Uhr

 

Das Paradies ist mit lauter bunten Bildern verfliest.
Wenn man sie berührt ertönen musikalische Motive.
Lieblingsstücke aus unserem Leben.

Welche Musik assoziiert man mit einzelnen Bildern?
Das ist die Idee des abstrakten Bilder-Zyklus „pieces of paradise“.

Aus diesen und anderen abstrakten Bilden entsteht das neue Kapitel
meiner im Februar 2020 eröffneten, retrospektiven Jubiläumsausstellungsreihe
bednarek,-RÜCKBLICK IN DIE ZUKUNFT
in der Großen Kunstgalerie des Projektes ZKEauf der Zeche Königin Elisabeth.

Ausstellung
in der Großen Galerie des Projektes ZKE auf der Zeche Königin Elisabeth
Schacht Emil, Elisabethstr. 31
45139 Essen-Frillendorf

Vom 15. November 2021 bis zum 21. Januar 2022

Öffnungszeiten: Mo.- Fr.: 16 - 19 Uhr

 
DIE SCHRAEGEN

Liebe Kunstfreunde,
meine im Februar 2020 eröffnete retrospektive Jubiläumsausstellungsreihe  in der Großen Kunstgalerie des Projektes ZKE auf der Zeche Königin Elisabeth wird vom 10. September bis zum 12. November 2021 mit der Ausstellung DIE SCHRÄGEN fortgesetzt.
DIE SCHRÄGEN – die Andersartigen, Abgestoßenen, die Nichtgewollten, die sich manchmal selbst dem sozialen Spiel ums Überleben entziehen. 
DIE SCHRÄGEN – die in die Einsamkeit Entgleisten, die mit der Überempfindlichkeit Stigmatisierten. 
Die Aussteiger mit ihrer alltäglichen Equilibristik in der Kommerzwelt. 

DIE SCHRÄGEN – beim blinden Wegrennen vor sich selbst, aufgehalten im Moment des Erstaunens darüber, 
dass die Welt so sein kann, wie sie ist. 

DIE SCHRÄGEN – ein Gewissensbiss und Warnung an alle „Normalen“. Geduldig und angriffslustig zugleich.
Schön und hässlich. Die aus unserer Erinnerung Verbannten. 
Die aufmerksam Beobachtenden, die Netten und Lästigen. 
Die in Flüchtlingslagern und psychiatrischen Krankenhäusern für immer Eingeschlossenen.

Seit den späten 90er Jahren kämpfen DIE SCHRÄGEN in meinem gleichnamigen malerischen Zyklus um ihr Gleichgewicht.
DIE SCHRÄGEN – ein Begriff mit vielen Deutungen.
Ausgefallen, extravagant. Bildungssprachlich: „exaltiert, exzentrisch, skurril“. 
Umgangssprachlich: „abgedreht, durchgeknallt, überdreht“. Oft abwertend, von der Norm, vom Üblichen, vom Erwarteten abweichend (und daher nicht akzeptabel) – „Outsiders“. 
Also wie geschaffen für mich. 
Weil so wie ich.
Aber auch du.
Spätestens seit 2020, seit das neuartige Coronavirus, das sich von China ausgehend weltweit verbreitete, bis heute schon Millionen Todesopfer gefordert und wirtschaftiche und soziale Strukturen in die Schräglage gebracht hat, kann niemand mehr von sich behaupten, dass er kein SCHRÄGER ist.

Über Euren Besuch würde ich mich sehr freuen.

 

 
Das plastische Theater
Das plastische Theater
Das plastische Theater